Gute Arbeit gegen Rechts

Gute Arbeit gegen rechtsIn der Neuerscheinung 2024 frage ich: Wie kann verhindert werden, dass die aggressiven Weltverhältnisse im Zeitalter der Transformationen in aggressive Betriebsverhältnisse umschlagen? Wie können Beschäftigte und Gewerkschaften zu Subjekten der Veränderungen werden, wie können sie die Interessen der abhängigen Arbeit in die Veränderungsprozesse einbringen? Und wie können sie im vordemokratischen Politikfeld Betrieb Einflusskanäle auf das Was, das Wie und das Wofür der Produktion öffnen und nutzen?

Um sich diesen und anderen Fragen der Arbeitswelt zu stellen, starten wir die Buchreihe »Arbeitspolitik – Praxis, Theorie und Strategie«. Der vorliegenden Band ist der erste der Reihe, andere sollen folgen. Die Reihe setzt die Beschäftigung mit Themen rund um die »Gute Arbeit« fort, die wir im »Jahrbuch Gute Arbeit«, das im Bund-Verlag erschien und gemeinsam mit Kolleg:innen der ver.di verfasst wurde, über mehr als ein Jahrzehnt praktiziert haben. Wir werden aktuelle und grundsätzliche, auf jeden Fall strategisch bedeutsame Fragen gewerkschaftlicher Arbeitspolitik aufgreifen und diskutieren.

Schwerpunkt dieses neuen Bandes ist der Kampf gegen Rechts in den Betrieben. Wir fragen: »Wie kann eine demokratiepolitische Vorwärtsverteidigung im Betrieb entwickelt werden?« Eine Übersicht zu den Beiträgen ist hier zu finden. Bestellungen beim Verlag hier.

Der Betriebsratsvorsitzende von VW Baunatal, Carsten Büchling und seine Mitarbeiterin Rhonda Koch (Foto), sagen dazu: »Gute Arbeit gegen rechts.  Wir freuen uns, dass wir mitschreiben durften: Je mehr Beteiligung, desto weniger rechte Einstellungen.«

Mai-Kundgebung Göttingen (2024):
Klare Kante für Solidarische Gesellschaft

»Es ist an uns, den Menschen ein Solidaritätsangebot zu machen, und sie bei ihrer Suche nach Orientierung nicht allein zu lassen. Es ist an uns, den Widerstand gegen die zu organisieren, die in der Krise verteilungspolitische Geländegewinne realisieren wollen – zu Lasten von Tarifverträgen, Sozialstaat und Verteilungsgerechtigkeit. Und es ist an uns, die Perspektive einer besseren, einer solidarischen und friedlicheren Zukunft aufzuzeigen, bei uns, in Europa und in der Welt. Solidarität, Widerstand und Perspektive – das sind unsere Wegweiser heraus aus den Krisen. Solidarität, Widerstand und Perspektive sind auch unsere Antwort auf die wachsende Gefahr von rechts, von ganz rechts.»

Das waren meine Botschaften bei meiner 1-Mai-Kundgebungsrede in Göttingen. Die gesamte Rede ist hier als PDF-Datei zu lesen oder hier auf meiner Seite. Schon am Vortag hatte die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) ein Interview mit mir veröffentlicht. Das Motto lautete: »Hans-Jürgen Urban von der IG Metall fordert Arbeitnehmerrechte ein "Wir brauchen offensive Investitionen".« Die HNA veröffentlichte auch einen Bericht.

 

Hans-Jürgen Urban am 1. Mai 2024 in Göttingen. Foto: Klaus-Peter Wittemann.

Gewerkschaftliche Strategiebildung in der ökologischen Transformation

WSI-MitteilungenPDF-Datei im Download beziehenAuch die Gewerkschaften stehen vor der historischen Aufgabe, ihren Beitrag zum Übergang von der gegenwartskapitalistischen Wachstumswirtschaft in ein sozial und ökologisch nachhaltiges Entwicklungsmodell zu leisten. Gefordert ist letztlich, ein wachstumgetriebenes Akkumulationsregime zu überwinden, das früher oder später mit den Grenzen der Natur kollidieren muss. Deswegen sollten sich die Gewerkschaften über die Wahrung von Beschäftigungs-, Einkommens- und Sozialinteressen ihrer Mitglieder hinaus an der Konzipierung, Legitimierung und Realisierung des neuen Entwicklungsmodells beteiligen. Das erfordert eine entsprechende Strategiebildung auf der Grundlage eines erweiterten politischen Mandats. Dies konnte ich in den WSI-Mitteilungen 4/2022, Seite 337–341 genauer ausführen.

Shootingstar Homeoffice

Blätter für deutsche und internationale PolitikDas Homeoffice macht Karriere. Als Schutz vor dem Virus ist es zweifellos ein wertvolles Instrument! Aber: Ein differenzierter, arbeitssoziologisch informierter Blick auf Entwicklungsdynamiken und Interessenlagen zeigt, dass es als Symbol einer humanen Arbeitswelt der Zukunft  heillos überfordert ist. In einem Beitrag zur aktuellen Ausgabe der »Blätter« versuche ich, zu einer überfälligen und differenzierten Debatte aufzurufen. Hier mein Beitrag.

Wirtschaftsdemokratie statt kapitalistischem Wachstumszwang

A&W-BlogDer Kapitalismus wächst oder er ist in der Krise. Klimakrise und soziale Ungleichheit zeugen von den Grenzen des gegenwärtigen Wachstumsmodells. Neue systemische Ziele sind deshalb gefragt: gesellschaftliche Gebrauchswerte, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und mehr gute Arbeit. Das erfordert Markteingriffe, den Ausbau öffentlicher Güter und der Infrastruktur sowie mehr Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft, argumentiere ich im österreichischen Arbeit&Wirtschaft Blog.

Gute Arbeit in der Transformation

Hans-Jürgen Urban: Gute Arbeit in der TransformationIm Feld der Arbeit finden rasante Umbruchprozesse statt. In meinem neuen Buch beleuchte ich die Restrukturierung der Unternehmen unter dem Druck der Finanzmärkte, die psychischen Belastungen einer entgrenzten Arbeitswelt, die verschiedenen Gesichter prekärer Arbeit, die demografischen Herausforderungen, die Rationalisierungsschübe in der Industrie 4.0, die Herausforderungen einer neuen Leistungs- und Arbeitszeitpolitik, die Ökologie der Arbeit. Die zentrale Frage lautet: Wie können die Machtverhältnisse so gedreht werden, dass Gute Arbeit gestärkt wird? Es bedarf eines neuen Anlaufs der Demokratisierung der Wirtschaft: Einflussnahme auf Investitionen, Produktentscheidungen, Standortplanungen in sozialem, gesellschaftlichem und umweltpolitischem Interesse.

PDF-Datei herunterladenDen Inhalt und eine Leseprobe finden Sie hier in Form einer PDF-Datei. Ein Mausklick oben auf die Titelseite des Buches führt Sie zum VSA-Verlag in Hamburg.

Reform des Berufskrankheitenrechts ist überfällig

Wer durch seine Arbeit berufskrank wird, kann durch die gesetzliche Unfallversicherung unterstützt und entschädigt werden. Doch die meisten Menschen, die arbeitsbedingt erkranken, bekommen diese Unterstützung nicht. Deshalb sage ich im Interview mit Report Mainz am 20. August 2019: »Das Berufskrankenrecht ist unfair und veraltet. Ich gehe von einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster arbeitsweltbedingter Erkrankungen aus.«

Zum Hintergrund: Nur eine Krankheit, die auf der sogenannten Berufskrankheiten-Liste steht gilt als Berufskrankheit. Ausnahmen gibt es nicht. Viele arbeitsbedingte Erkrankungen aber stehen nicht auf dieser Liste und deshalb werden die meisten Anträge von der gesetzlichen Unfallversicherung abgelehnt.

Deshalb meine ich: »Diese Liste lebt noch in einer anderen Zeit. Sie ist noch nicht in der digitalen Arbeitswelt angekommen.« Viele arbeitsbedingte Erkrankungen hätten »wahrscheinlich nie die Chance auf die Liste zu kommen.« Ich füge hinzu: Eine Härtefallregelung sei eine »gute, notwendige und überfällige Regel« um Einzelfallgerechtigkeit zu erlangen. Hier mein Interview.

Die gesamte Sendung kann hier angeschaut werden.

Gesundheit besser schützen

Logo des Kölner StadtanzeigersIm Gespräch mit dem »Kölner Stadt-Anzeiger« kritisiere ich die mangelhafte Prävention in sehr vielen Betrieben. »Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Unternehmen, gesundheitsgefährdende Faktoren im Arbeitsalltag zu ermitteln.« Dieser Verpflichtung kommen zahlreiche Unternehmen nicht nach. Deshalb kommentiere ich: »Das ist eine Rechtsverweigerung skandalösen Ausmaßes.« [Hier der Beitrag als PDF-Datei]

Gute Arbeit – Bilanz und Perspektiven

Zehn Jahre Jahrbuch Gute ArbeitAm 23. Juni findet eine hochkarätige Diskussionsveranstaltung zu Bilanz und Perspektiven von Guter Arbeit in Frankfurt statt. Gemeinsam mit Lothar Schröder (ver.di) gebe ich seit zehn Jahren die Jahrbücher Gute Arbeit (im Bund-Verlag) heraus. Für diese Tagesveranstaltung konnten der Vorsitzende von ver.di, Frank Bsirske, und der Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, gewonnen werden. Darüber hinaus wirken bekannte WissenschaftlerInnen wie Nicole Mayer-Ahuja (SOFI) und Klaus Dörre (Uni Jena) sowie Betriebsratsvorsitzende aus dem ver.di- und IG Metall-Bereich mit. Alle Einzelheiten im beigefügten Programm (Mausklick auf das Foto). Bitte unter der hier angegebenen Adresse (10jahrejahrbuch@igmetall.de ) anmelden.