Das Ende eines Erfolgsmodells. Der fossile Wohlfahrtsstaatskapitalismus und die Gewerkschaften

Blätter für deutsche und internationale PolitikIn einem Beitrag für die »Blätter für deutsche und internationale Politik« (3/2024) versuche ich, Themen aus der kritischen Soziologie und den gewerkschaftlichen Strategiedebatten zusammenzuführen, um sie auf diese Weise etwa für die politische Bildungsarbeit leichter zugänglich zu machen. Der Beitrag basiert auf dem gemeinsam mit Stephan Hebel verfassten Gesprächsband »Krise.Macht.Arbeit.«, der im Campus Verlag erschienen ist. Hier der Artikel.

»Marxistische Positionen geraten unter Pauschalverdacht«

Junge WeltDas Bundesinnenministerium hat in einer Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke begründet, warum die Tageszeitung junge welt vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In einem Interview mit der jungen welt setze ich mich mit der skurrilen Argumentation auseinander und zeige auf, dass Gewerkschafter:innen die nächsten Leidtragenden sein könnten. Marxistische Positionen werden unter einen Pauschalverdacht gestellt.  Mein Interview hier im Wortlaut.

Transformation als Bewährungsprobe

Zeitschrift SozialismusWarum eine sozial-ökologische Reformallianz eine unverzichtbare, aber schwierige Angelegenheit bleibt.

In den Verhandlungen über das Konjunkturprogramm zur Revitalisierung der Wirtschaft in der Corona-Krise kamen diverse Interessenlagen zum Vorschein. Dabei eskalierte auch die Auseinandersetzung darüber, an welche Konditionen die Förderung der Automobilindustrie gebunden sein sollte, zwischen dem IG Metall-Vorsitzenden und Betriebsräten großer Autokonzerne auf der einen, den SPD-Vorsitzenden und Umweltverbänden auf der anderen Seite.

Ich versuche, diesem Konflikt auf den Grund zu gehen, mit dem Ziel, das wechselseitige Verständnis von sozial-ökologischen Transformationsstrategien zu vertiefen und Brüche zwischen Gewerkschaft und Ökologiebewegung zu vermeiden.  Mein Beitrag erscheint gedruckt im September-Heft von Sozialismus, schon jetzt als PDF-Dokument hier zu lesen.

 

Gute Arbeit in der Transformation

Hans-Jürgen Urban: Gute Arbeit in der TransformationIm Feld der Arbeit finden rasante Umbruchprozesse statt. In meinem neuen Buch beleuchte ich die Restrukturierung der Unternehmen unter dem Druck der Finanzmärkte, die psychischen Belastungen einer entgrenzten Arbeitswelt, die verschiedenen Gesichter prekärer Arbeit, die demografischen Herausforderungen, die Rationalisierungsschübe in der Industrie 4.0, die Herausforderungen einer neuen Leistungs- und Arbeitszeitpolitik, die Ökologie der Arbeit. Die zentrale Frage lautet: Wie können die Machtverhältnisse so gedreht werden, dass Gute Arbeit gestärkt wird? Es bedarf eines neuen Anlaufs der Demokratisierung der Wirtschaft: Einflussnahme auf Investitionen, Produktentscheidungen, Standortplanungen in sozialem, gesellschaftlichem und umweltpolitischem Interesse.

PDF-Datei herunterladenDen Inhalt und eine Leseprobe finden Sie hier in Form einer PDF-Datei. Ein Mausklick oben auf die Titelseite des Buches führt Sie zum VSA-Verlag in Hamburg.

»Es fehlt uns was, das keinen Namen mehr hat« (Volker Braun)

Klaus Dörre, Christine Schickert, NeosozialismusDas Interesse an Alternativen zum kränkelnden Kapitalismus hat in der gesellschaftlichen Debatte zugenommen, auch wenn dies oft hysterische Reaktionen von Seiten der Konservativen auslöst. Sicherlich auch angesichts der Erfahrungen gescheiterter Modelle. Dennoch ist zu fragen, ob angesichts des Verlustes des Utopischen das Nachdenken über Systemalternativen und die »Idee des Sozialismus« nicht hochaktuell ist. Gemeinsam mit anderen AutorInnen habe ich in dem Band »Neosozialismus. Solidarität, Demokratie und Ökologie vs. Kapitalismus« einige Überlegungen beigesteuert. Hier mein Beitrag.

Gibt es Weichenstellungen für eine neo-sozialistische Option?

Great TransformationGegenwärtig durchlaufen die reichen kapitalistischen Zentren eine tiefgreifende Transformation – Ausgang offen. Über die Möglichkeit von Systembrüchen, die dann auch neo-sozialistischen Optionen Chancen geben könnten, diskutierte ich am 5. und 6. Oktober 2017 auf einer Konferenz an der Universität in Jena. Näheres zum Programm hier.

Arbeit im Spannungsfeld von Digitalisierung und Prekarisierung

Die jährlich in Hannover stattfindenden Hannah-Arendt-Tage werden 2016 unter dem Motto »Herausforderung Solidarität« durchgeführt. Auf Einladung des Kuratoriums der Hannah-Arendt-Tage ging ich im Mai diesen Jahres in einem Vortrag der Frage nach, ob das Werk Hannah Arendts, dieser profilierten Theoretikerin der Arbeitsgesellschaft, auch Anregungen für die gegenwärtige Arbeitspolitik enthält. Der für die geplante Publikation überarbeitete Beitrag trägt den Titel »Arbeit im Spannungsfeld von Digitalisierung und Prekarisierung, oder: was Hannah Arendt uns zur Solidarität 4.0 zu sagen hat«. [mehr]