Gewerkschaften und Friedensbewegung –
eine lebendige Partnerschaft

PDF-Datei im Download beziehenZu den Ostermärschen 2024 rufen bundesweit auch der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften auf. Dies geschieht ungeachtet der jüngst eskalierenden Rüstungsrhetorik, die sich seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine Bahn gebrochen hat. Den Aufrüstungsfantasien, die sich in nahezu allen politischen Lagern ausbreiten, scheinen keine Grenzen gesetzt.
Ich sage ferner: »Mit einem neuen konventionellen oder atomaren Rüstungswettlauf, der für Kriegsgerät verschlingt, was für einen gerechten Frieden gebraucht wird, ist der Friede im 21. Jahrhundert nicht zu sichern. Und für diesen Frieden gilt es auch heute zu streiten und zu demonstrieren.« Deshalb: Gewerkschafter:innen und Ostermarschierer:innen Hand in Hand. Der Beitrag erscheint in der Zeitung gegen den Krieg (ZgK) Nr. 56 am 11. März 2024 und ist hier zu lesen.

Protest gegen die Ampel? »Wut kann Positives bewirken«

der FreitagIm Interview mit der Wochenzeitung »der Freitag« (Ausgabe 4/2024) zu den aktuellen Problemen der Politik und den zunehmenden Protesten führe ich aus: »Wenn die Menschen mit einer schlechten Politik unzufrieden sind, ist das doch eher positiv als negativ. Selbst Wut kann Positives bewirken. Wichtig ist, dass der Unzufriedenheit Aufklärung antwortet und dass aus Wut linke Wut wird. Linke Wut bedeutet, sich nicht auf Sackgassen wie Rassismus, Antisemitismus und etwa faschistoide Narrative einzulassen. Linke Wut ermutigt dazu, mit glaubwürdigen Reformalternativen zu verdeutlichen, dass die sozial-ökologische Transformation kein Katastrophenprogramm mit unzumutbaren Kosten ist, sondern dass sie die Perspektive eröffnet, den Globus intakt und die Gesellschaft zusammenzuhalten.« Das ganze Interview, das Jörn Boewe führte, ist hier (PDF-Datei) zu lesen.

Zum Tode von Detlef Hensche: ein Gewerkschaftsintellektueller der besonderen Art

Detlef HenscheIn einem Nachruf auf den am 13. Dezember des vergangenen Jahres im Alter von 85 Jahren verstorbenen Mitherausgeber der »Blätter für deutsche und internationale Politik« schreibe ich: »Detlef Hensche war eine Ausnahmeerscheinung, als Gewerkschafter, als Jurist, als Mensch. Wer der Ausstrahlung, mit der er Menschen innerhalb wie außerhalb der Gewerkschaften beeindruckte, ja bezauberte, auf den Grund gehen will, tut gut daran, ihn als Gewerkschaftsintellektuellen eigener Art mit vielen Identitäten, Fähigkeiten und Verdiensten zu begreifen.« Der Nachruf erscheint in der Februarausgabe (2024) der »Blätter« und ist hier zu lesen.

Psychische Belastungen in der Arbeitswelt nehmen zu

DGB-Index Gute ArbeitDie aktuellen Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit 2023 zeigen einen großen Handlungsbedarf: Zu oft werden körperliche und psychische Belastungen bei der Arbeit nicht ernst genommen. Noch immer bekommt die betriebliche Prävention zu wenig Aufmerksamkeit. Das muss sich dringend ändern, fordere ich: »Die psychischen Belastungen nehmen zu. Beschäftigte bezahlen Arbeitshetze und Arbeitsdichte mit massiven gesundheitlichen Folgen für Körper und Psyche.« Burnout darf nirgendwo als Berufsrisiko abgetan werden. »Beschäftigte brauchen eine wirksame Prävention an den Wurzeln der Probleme und Betriebsräte sanktionierbare Regeln auch im Bereich psychischer Belastungen. Dabei würde endlich ein verbindliches Werkzeug wie eine Anti-Stress-Verordnung von Seiten der Politik helfen, damit Beschäftigte nicht weiter ausbrennen.« Weitere Fakten und Argumente.

Die Zukunft wird kaputtgespart

Redaktionsnetzwerk DeutschlandIm Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) übe ich massive Kritik am geplanten Bundeshaushalt und fordere eine grundlegende Neuorientierung der Sozialpolitik. Ferner sage ich, dass der in dieser Woche vom Kabinett beschlossene Etat für 2024 viel zu kleinmütig sei. Um kleine Sparerträge zu erzielen, werde großer Schaden angerichtet. Das RND-Interview ist von zahlreichen Zeitungen veröffentlicht worden. Hier der Wortlaut des Interviews.

Honorarprofessur verliehen

Gewerkschaftliche Macht und die Verwilderung der ArbeitsbeziehungenAm 8. Juni 2023 wurde ich nach mehrjähriger Tätigkeit als Privatdozent an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena zum Honorarprofessor für Soziologie bestellt. Auf dem akademischen Festakt sprachen Prof. Frank Daumann, Dekan der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Prof. Uwe Cantner, Vizepräsident der Universität Jena sowie Prof. Klaus Dörre. Meine Antrittsvorlesung hielt ich zum Thema »Gewerkschaftliche Macht und die Verwilderung der Arbeitsbeziehungen«. In diese Vorlesung flossen meine Erfahrungen aus der gewerkschaftlichen Praxis ein und zugleich versuchte ich, künftige Forschungsfelder für eine machtressourcentheoretisch fundierte Arbeitssoziologie aufzuzeigen. Hier mein Folienvortrag. Neben den sehr wohlwollenden Redebeiträgen des Dekans und des Vize-Präsidenten habe ich mich besonders über die Laudatio von Klaus Dörre gefreut. Sie ist auf seiner Homepage zu finden.

Antrittsvorlseung Uni Jena am 8. Juni 2023
Antrittsvorlseung Uni Jena am 8. Juni 2023

Linkes Foto, von links nach rechts: Prof. Frank Daumann, Dekan der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, ich, Prof. Uwe Cantner, Vizepräsident der Universität Jena.

Kritik an der Aktienrente auf dem Börsenparkett

Update WirtschaftAm 21. April 2023 haben Metallerinnen und Metaller vor dem FDP-Bundesparteitag gegen die Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Einführung einer sogenannten Aktienrente protestiert. Im Nachgang beim »Update Wirtschaft« des Ersten war ich auf dem Frankfurter Börsenparkett zu Gast und konnte im Gespräch die Kritik der IG Metall an den Plänen der FDP erklären. Hier die Aufzeichnung.

Ungebrochen solidarisch –
meine Mairede in Wolfsburg

1. Mai 2023: UNGEBROCHEN SOLIDARISCHDie letzten Jahre sind durch viele Krisen geprägt: Finanzmarktkrise, Corona-Virus, Lieferkettenrisse, und dann auch noch dieser vermaledeite Krieg, den Putin und seine Clique gegen die Menschen in der Ukraine führen. Kein Wunder, dass in den Betrieben und in der Gesellschaft Unsicherheit, ja Zukunftsängste um sich greifen. Unsere Kernaufgabe besteht deshalb darin, den Menschen ein Aufklärungs- und ein Solidaritäts-Angebot zu machen.

Zum Krieg in der Ukraine sage ich: Mit einem neuen Rüstungswettlauf zwischen Ost und West ist der Friede im 21. Jahrhundert nicht zu sichern.

Mairede als PDF-Datei im Download beziehen.Und zur Debatte um eine Aktienrente kommentiere ich: Wir wollen eine Rentenversicherung, in die alle einzahlen und nicht von den Finanzmärkten abhängig ist. Deshalb: Rauf mit dem Rentenniveau und her mit der Erwerbstätigenversicherung! Das steht für Generationensolidarität. Ungebrochen solidarisch – selten hat ein Mai-Motto so gut in die Zeit gepasst wie dieses Jahr. Die Rede können Sie als PDF-Datei im Download herunterladen.

Podcast »Der Moment der Wahrheit«

Auf Spotify anhörenDie Gewerkschaften, so erläutere ich im Podcast »Der Moment der Wahrheit« von Michael Pachmajer und Carsten Hentrich, können eine wichtige Rolle als »konstruktiver Veto-Spieler« in der aktuellen Phase des Kapitalismus spielen. Denn es geht gleichzeitig um den Schutz des Planeten, den Abschied von der herkömmlichen Wachstumsdoktrin, als auch um den Schutz von Arbeitnehmer:innenrechten. Die Gewerkschaften können ihre Veto-Macht nutzen, um problemverschärfende Modernisierungsstrategien zu verhindern und gleichzeitig für die solidarische Weiterentwicklung von Arbeit, Politik und Gesellschaft eintreten. Hier ist der Podcast zu hören (1 Std. 17 Minuten).