Anlässlich des »Demografiegipfels« der Bundesregierung Anfang Oktober habe ich eine »konzertierte Aktion« gegen Stress am Arbeitsplatz gefordert. Mehr unter »weiterlesen«.
IG Metall fordert »konzertierte Aktion« gegen Stress am Arbeitsplatz
Frankfurt/Main – Die IG Metall hat anlässlich des heutigen »Demografiegipfels« der Bundesregierung eine »konzertierte Aktion« gegen Stress am Arbeitsplatz gefordert. »Es gibt viel zu wenige Arbeitsplätze, auf denen man gesund alt werden kann. Arbeits- und Zeitdruck sind allgegenwärtig, Arbeitszeiten laufen aus dem Ruder und Schicht- und Nachtarbeit nimmt zu. Nötig ist eine ‚konzertierte Aktion‘ gegen die ‚Zeitbombe Arbeitsstress‘.«, sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Donnerstag in Berlin.
So zeige eine Befragung unter Betriebsräten der Metallbranchen, dass kaum ein Unternehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse alternder Belegschaften nehme. In 92 Prozent der Betriebe gäbe es »selten« oder »nie« Maßnahmen zur altersgerechten Arbeitsgestaltung. Unter diesen Bedingungen sei es kein Wunder, wenn die Zahl der Beschäftigten aus rentennahen Jahrgängen in den Betrieben äußerst gering sei. »Im Organisationsbereich der IG Metall sind nur knapp 1 Prozent der Beschäftigten über 63 Jahre. Die schöne neue Arbeitswelt für Ältere ist bislang eine »Fata Morgana«, so Urban weiter. Die Leitragenden seien die Beschäftigten. Für sie heiße es immer öfter: »Zu kaputt für die Arbeit – zu jung für die Rente.«
Statt mit der Rente mit 67 die Risiken der Alterung von Gesellschaft und Belegschaften auf die Beschäftigten abzuwälzen, so Urban weiter, sollten sich Arbeitgeber und Politik wirksamen gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Beschäftigten vor Stress nicht verschließen. Die IG Metall habe mit ihrer »Anti-Stress-Verordnung« eine Grundlage geliefert.
Um ihren Forderungen nach einer alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung und einer demografiesensiblen Einstellungs- und Personalpolitik Nachdruck zu verleihen, werde die Gewerkschaft in der Woche vom 5. bis 9. November 2012 vielfältige betriebliche und örtliche Aktionen durchführen.