»Die Polykrise stellt uns vor ganz neue Herausforderungen»

Über Polykrisen, Arbeitskämpfe und grünen Kapitalismus.

Podcast Was tun?Trump-Wahl, Ampel-Aus: In der zweiten November-Woche 2024 steht die Welt Kopf. Doch die aktuelle Wirtschaftskrise geht in dem Tumult fast unter – der sich zuspitzende Konflikt zwischen kapitalistischem Konzernmanagement und Beschäftigten bei VW. Ich erkläre im Interview bei »Was tun?», wie sich in dem Tarifkonflikt bei Deutschlands größtem Autobauer die Polykrise aus Erderhitzung, Naturverwertung geopolitischen Verwerfungen und Klassenkonflikten zeigt. Außerdem sprechen Valentin Ihßen und Inken Behrmann mit mir darüber, wie sich die Mosaik-Linke in der Polykrise neu zusammensetzen kann. In taz blogs zu hören. (1:30 Std.).

Arbeit und Demokratie

Gemeinsame Arbeitsstelle RUB IGMAuf einem Veranstaltungsabend der gemeinsamen Arbeitsstelle der Ruhr-Universität Bochum und der IG Metall unter dem Motto »Arbeit und Demokratie« referierte ich am 21. Mai 2024 zum Thema »Gewerkschaften als Organisationen der politischen Demokratie- und Willensbildung«. Meine zentrale These lautet, dass es angesichts der Transformationsherausforderungen neben neuen zukunftsfähigen Strategien der regionalen Strukturpolitik und einer neuen Qualität von Transformationsallianzen insbesondere einen Fokus auf die Förderung von Mitbestimmung in den Betrieben bedarf. Auf der Website der Arbeitsstelle wird mein Vortrag in wichtigen Aussagen skizziert.

Mai-Kundgebung Göttingen (2024):
Klare Kante für Solidarische Gesellschaft

»Es ist an uns, den Menschen ein Solidaritätsangebot zu machen, und sie bei ihrer Suche nach Orientierung nicht allein zu lassen. Es ist an uns, den Widerstand gegen die zu organisieren, die in der Krise verteilungspolitische Geländegewinne realisieren wollen – zu Lasten von Tarifverträgen, Sozialstaat und Verteilungsgerechtigkeit. Und es ist an uns, die Perspektive einer besseren, einer solidarischen und friedlicheren Zukunft aufzuzeigen, bei uns, in Europa und in der Welt. Solidarität, Widerstand und Perspektive – das sind unsere Wegweiser heraus aus den Krisen. Solidarität, Widerstand und Perspektive sind auch unsere Antwort auf die wachsende Gefahr von rechts, von ganz rechts.»

Das waren meine Botschaften bei meiner 1-Mai-Kundgebungsrede in Göttingen. Die gesamte Rede ist hier als PDF-Datei zu lesen oder hier auf meiner Seite. Schon am Vortag hatte die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) ein Interview mit mir veröffentlicht. Das Motto lautete: »Hans-Jürgen Urban von der IG Metall fordert Arbeitnehmerrechte ein "Wir brauchen offensive Investitionen".« Die HNA veröffentlichte auch einen Bericht.

 

Hans-Jürgen Urban am 1. Mai 2024 in Göttingen. Foto: Klaus-Peter Wittemann.

Mosaik-Linke

Mosaik-LinkeVor nunmehr fast fünfzehn Jahren habe ich den Begriff der »Mosaik-Linken« in die politische Debatte eingebracht. Er stieß in der wissenschaftlichen und politischen Debatte (nicht nur) der Linken auf erfreuliche Resonanz. In einem Artikel für das renommierte »Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus« habe ich die Debatte resümiert und den Begriff vor dem Hintergrund der gegenwärtigen sozialwissenschaftlichen Diskurse präzisiert. Hier der Artikel.

Zum Tode von Detlef Hensche: ein Gewerkschaftsintellektueller der besonderen Art

Detlef HenscheIn einem Nachruf auf den am 13. Dezember des vergangenen Jahres im Alter von 85 Jahren verstorbenen Mitherausgeber der »Blätter für deutsche und internationale Politik« schreibe ich: »Detlef Hensche war eine Ausnahmeerscheinung, als Gewerkschafter, als Jurist, als Mensch. Wer der Ausstrahlung, mit der er Menschen innerhalb wie außerhalb der Gewerkschaften beeindruckte, ja bezauberte, auf den Grund gehen will, tut gut daran, ihn als Gewerkschaftsintellektuellen eigener Art mit vielen Identitäten, Fähigkeiten und Verdiensten zu begreifen.« Der Nachruf erscheint in der Februarausgabe (2024) der »Blätter« und ist hier zu lesen.

Frieden schaffen! – Waffenstillstand
und gemeinsame Sicherheit

Frankfurter RundschauAngesichts des Krieges in der Ukraine wird die Forderung nach sofortiger Waffenruhe, einer Verhandlungslösung und einer neuen internationalen Kooperation immer lauter. Dies ist auch die Forderung eines neuen Aufrufes »Frieden schaffen! – Waffenstillstand und gemeinsame Sicherheit« aus gewerkschaftlichen Kreisen, der am Samstag, 1.4.2023, in der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung (hier auch Text des Aufrufs und Liste der Unterzeichnenden) veröffentlicht wurde. Diesen Aufruf habe ich auch unterzeichnet ebenso wie die ehemaligen Vorsitzenden der IG Metall Franz Steinkühler, Klaus Zwickel, Jürgen Peters und Detlef Wetzel. Hier der Aufruf als PDF-Datei mit ca. 200 Unterzeichnenden. Am 5. April ging die Initiative online. Hier kann jetzt jede:r den Aufruf unterzeichnen.

»Was wollen die Gewerkschaften gegen die drohende Verelendung unternehmen?«

konkretIn einem Interview mit Peter Schadt (DGB) äußere ich mich im Monatsmagazin konkret zur aktuellen Situation vielfacher Krisen und Herausforderungen für die Gewerkschaften. Zur aktuellen Lage sage ich, dass das von der Ampelkoalition vorgelegte Gesamtpaket nicht ausreichend ist. Die IG Metall-Kampagne »Deckel drauf – Krisengewinne abschöpfen« ist eine erste Antwort, muss aber erweitert werden. Mein Interview finden Sie hier.

Mittlerweile gibt es mehrere Übersetzungen: in englischer Sprache, in französischer Sprache. und in spanischer Sprache.

»Wir verstehen uns als Teil der Umweltbewegung«

OXI Wirtschaft anders denken PDF-Datei im Download beziehenIn einem Interview mit der Monatszeitung OXI äußere ich mich zum Verhältnis von Gewerkschafts- und Umweltbewegung. Als Aufgabe einer erweiterten Interessenvertretung versuchen wir in den Bereichen, wo besonders großer ökologischer Handlungsbedarf besteht – Automobilindustrie, Stahlindustrie – nicht als Vetospieler, sondern als Treiber für ökologische Transformation aufzutreten. Deshalb verstehen wir uns auch als Teil der Umweltbewegung. Hier das Interview.

Krieg gegen die Ukraine: Was zu tun sein könnte

Frankfurter RundschauIn einem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau (16.3.2022) äußere ich mich zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Putin-Armee gegen die Ukraine. Ich halte harte Sanktionen gegen den Aggressor sowie Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung und der zivilgesellschaftlichen Anti-Kriegs-Bewegung in Russland für eine moralische Pflicht. Zugleich kritisiere ich den gigantischen Aufrüstungsplan, den Bundeskanzler Olaf Scholz im Hau-Ruck-Verfahren im Bundestag ankündigte. Ich meine: Aufrüstung als Zukunftspfad kann nicht überzeugen. Früher oder später kollidieren expandierende Rüstungsausgaben mit den Ressourcen für Sozialstaat und öffentliche Infrastruktur. Von den notwendigen Investitionen in die sozial-ökologische Transformation ganz zu schweigen. Schon deshalb sollten Gewerkschaften explodierenden Rüstungsausgaben, ob als Sondervermögen und Haushaltsmittel, ihre Zustimmung verweigern. Hier mein Beitrag.